Mittwoch, 11. März 2015


  Hey ihr lieben, ihr habt ja Recht- ich muss unbedingt mal wieder was zu Papier (digital) bringen.


Aaaaalso, nachdem wir alle das Zwischenseminar gut überstanden haben, ging es für Jonas, Janine und mich erstmal nach Santa Cruz.
 Hey ihr lieben, ihr habt ja Recht- ich muss unbedingt mal wieder was zu Papier (digital) bringen.

Dort durften wir erste Einblicke in das so genannte 'lentes para todos' Projekt bekommen und auch selber viel mithelfen.
Vielleicht kennt der ein oder andere von euch das Projekt unter einem anderen Namen.
'One Dollar Glasses'.
Sinn und Zweck ist es jedenfalls, dass all die Menschen die eine Brille brauchen, auch eine Brille bekommen.
Bei dem Projekt hier in Bolivien wird das Gestell in Bolivien produziert und verarbeitet, nur die Gläser werden leider aus China eingeflogen...
Das interessante bei diesen Gläsern ist, dass sie nicht kaputt gehen können, genau wie das Gestell, welches aus dem selben Material besteht, aus denen man die Drähte für eine Zahnspange macht.
So jetzt komme ich aber zum interessanten Teil:

Die Arbeit hat unglaublich viel Spaß gemacht! Wir konnten von Anfang an schon alles mitmachen, und es war toll, wirklich jemanden helfen zu können.
Bei schwerwiegenden Fällen konnten wir natürlich nicht helfen (wir sind ja auch keine professionelle Augenärzte) aber ansonsten waren unsere Kunden sehr zu frieden.
Am meisten hat es mich gefreut, wenn wir Schulkindern helfen konnten, die nicht lesen konnten nicht weil sie es nicht gelernt haben, sondern weil sie die Buchstaben nicht erkennen konnten.

Im April werden wir wahrscheinlich mobil in der Umgebung von Puerto Quijarro herum düsen und zu abgelegenen Dörfern fahren, um den Menschen vor Ort zu helfen.










So, das war die erste große Neuigkeit..die zweite ist, dass wir jetzt zusätzlich bei der Marine Englisch unterrichten.
Und bevor mir wieder alle weiß machen wollen, dass Bolivien kein Zugang zum Meer hat ( WAS ICH AUCH WEISS; ICH WOHNE HIER!!!) werde ich hier mal ein paar Fakten aufzählen:

  1. Bolivien hatte irgendwann mal Zugang zum Meer und für die Menschen steht fest, dass dies bald wieder so ist..
  2. Mit Booten kann man auch über den Pantanal fahren (Binnengewässer), davon gibt es hier ausreichend
  3. Spreche mit einem Bolivianer lieber nicht über das Meer generell...

Ich hoffe das reicht als Erklärung ;)

Jedenfalls macht es echt Spaß, weil die Instructores (Offiziere) schon etwas Englisch können und auch was lernen wollen- im Gegensatz zu meinen Schülern ;)

Am Wochenende wurden wir von den Ärzten (Freunde von Jonas, der im Krankenhaus arbeitet) auf eine Hawaii Party in Corumba (Brasilien) eingeladen.
Es gab leckeres Essen, laute Musik und viel Bier, alles was man zum Leben braucht.
Achja und einen Pool, in den ich als erste rein geschmissen wurde.






Das Spanisch sprechen fällt mir inzwischen viiiel leichter als am Anfang. Ausserdem gefällt mir auch die Spanische Chart Musik, jetzt wo ich die Texte verstehen und mitsingen kann- das letztere freut meine Mitbewohner allerdings nicht so sehr wie mich..

Ach beinah hätte ich vergessen, dass ja auch Karneval war.
Dazu muss man sagen, dass der Karneval hier etwas anders ist- eine riiiesige Wasser und Farbschlacht!
Ihr müsst euch das dementsprechend so vorstellen: ihr geht durch die Straße, rechnet mit nichts bösem und plötzlich laufen euch 20 Jugendliche entgegen, bewaffnet mit Wasserbomben und Farbpistolen, und ihr fragt euch, in welchem Film ihr gelandet seid.
Aber es macht natürlich noch mehr Spaß, wenn man auch bewaffnet in einer Gruppe durch die Straßen zieht, was wir dann am nächsten Tag auch gemacht haben.
Das einzige Problem bei der ganzen Sache ist, dass die Farbe nicht mehr aus den Klamotten, Haaren oder sonstigen raus geht. SIE GEHT NICHT MEHR RAUS!
Ich hatte Gott sei Dank ein Tuch auf dem Kopf weil ich mir dessen bewusst war, andere Freiwillige in Camiri hat es aber hart erwischt.
Besonderes die, mit den Engel blonden Haaren.
Also habe ich, wie ihr spätestens jetzt feststellen könnt, Karneval in Camiri verbracht.

Momentan sitze ich bei mehr oder weniger angenehmen 38 Grad draussen am Tisch, esse eine Maracuya (keine Ahnung wie man das richtig schreibt) und genieße mein Leben.

Muchos besos, les extrano mucho!

Hasta pronto!

1 Kommentar:

  1. Vielleicht kannst du ja nach deiner Rückkehr Spanischunterricht für die Schweizer Gebirgsmarine geben. Oder als Verbindungsoffizier arbeiten, wenn die Schweiz und Bolivien ein gemeinsames Flottenmanöver planen?

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