Hey ihr lieben, ihr habt ja Recht- ich muss unbedingt mal wieder was zu Papier (digital) bringen.
Aaaaalso, nachdem wir alle das
Zwischenseminar gut überstanden haben, ging es für Jonas, Janine
und mich erstmal nach Santa Cruz.
Hey ihr lieben, ihr habt ja Recht- ich
muss unbedingt mal wieder was zu Papier (digital) bringen.
Dort durften wir erste Einblicke in das
so genannte 'lentes para todos' Projekt bekommen und auch selber viel
mithelfen.
Vielleicht kennt der ein oder andere
von euch das Projekt unter einem anderen Namen.
'One Dollar Glasses'.
Sinn und Zweck ist es jedenfalls, dass
all die Menschen die eine Brille brauchen, auch eine Brille bekommen.
Bei dem Projekt hier in Bolivien wird
das Gestell in Bolivien produziert und verarbeitet, nur die Gläser
werden leider aus China eingeflogen...
Das interessante bei diesen Gläsern
ist, dass sie nicht kaputt gehen können, genau wie das Gestell,
welches aus dem selben Material besteht, aus denen man die Drähte
für eine Zahnspange macht.
So jetzt komme ich aber zum
interessanten Teil:
Die Arbeit hat unglaublich viel Spaß
gemacht! Wir konnten von Anfang an schon alles mitmachen, und es war
toll, wirklich jemanden helfen zu können.
Bei schwerwiegenden Fällen konnten wir
natürlich nicht helfen (wir sind ja auch keine professionelle
Augenärzte) aber ansonsten waren unsere Kunden sehr zu frieden.
Am meisten hat es mich gefreut, wenn
wir Schulkindern helfen konnten, die nicht lesen konnten nicht weil
sie es nicht gelernt haben, sondern weil sie die Buchstaben nicht
erkennen konnten.
Im April werden wir wahrscheinlich
mobil in der Umgebung von Puerto Quijarro herum düsen und zu
abgelegenen Dörfern fahren, um den Menschen vor Ort zu helfen.
So, das war die erste große
Neuigkeit..die zweite ist, dass wir jetzt zusätzlich bei der Marine
Englisch unterrichten.
Und bevor mir wieder alle weiß machen
wollen, dass Bolivien kein Zugang zum Meer hat ( WAS ICH AUCH WEISS;
ICH WOHNE HIER!!!) werde ich hier mal ein paar Fakten aufzählen:
- Bolivien hatte irgendwann mal Zugang zum Meer und für die Menschen steht fest, dass dies bald wieder so ist..
- Mit Booten kann man auch über den Pantanal fahren (Binnengewässer), davon gibt es hier ausreichend
- Spreche mit einem Bolivianer lieber nicht über das Meer generell...
Ich hoffe das reicht als Erklärung ;)
Jedenfalls macht es echt Spaß, weil
die Instructores (Offiziere) schon etwas Englisch können und auch
was lernen wollen- im Gegensatz zu meinen Schülern ;)
Am Wochenende wurden wir von den Ärzten
(Freunde von Jonas, der im Krankenhaus arbeitet) auf eine Hawaii
Party in Corumba (Brasilien) eingeladen.
Es gab leckeres Essen, laute Musik und
viel Bier, alles was man zum Leben braucht.
Achja und einen Pool, in den ich als
erste rein geschmissen wurde.
Das Spanisch sprechen fällt mir
inzwischen viiiel leichter als am Anfang. Ausserdem gefällt mir auch
die Spanische Chart Musik, jetzt wo ich die Texte verstehen und
mitsingen kann- das letztere freut meine Mitbewohner allerdings nicht
so sehr wie mich..
Ach beinah hätte ich vergessen, dass
ja auch Karneval war.
Dazu muss man sagen, dass der Karneval
hier etwas anders ist- eine riiiesige Wasser und Farbschlacht!
Ihr müsst euch das dementsprechend so
vorstellen: ihr geht durch die Straße, rechnet mit nichts bösem und
plötzlich laufen euch 20 Jugendliche entgegen, bewaffnet mit
Wasserbomben und Farbpistolen, und ihr fragt euch, in welchem Film
ihr gelandet seid.
Aber es macht natürlich noch mehr
Spaß, wenn man auch bewaffnet in einer Gruppe durch die Straßen
zieht, was wir dann am nächsten Tag auch gemacht haben.
Das einzige Problem bei der ganzen
Sache ist, dass die Farbe nicht mehr aus den Klamotten, Haaren oder
sonstigen raus geht. SIE GEHT NICHT MEHR RAUS!
Ich hatte Gott sei Dank ein Tuch auf
dem Kopf weil ich mir dessen bewusst war, andere Freiwillige in
Camiri hat es aber hart erwischt.
Besonderes die, mit den Engel blonden
Haaren.
Also habe ich, wie ihr spätestens
jetzt feststellen könnt, Karneval in Camiri verbracht.
Momentan sitze ich bei mehr oder
weniger angenehmen 38 Grad draussen am Tisch, esse eine Maracuya
(keine Ahnung wie man das richtig schreibt) und genieße mein Leben.
Muchos besos,
les extrano mucho!
Hasta pronto!
Vielleicht kannst du ja nach deiner Rückkehr Spanischunterricht für die Schweizer Gebirgsmarine geben. Oder als Verbindungsoffizier arbeiten, wenn die Schweiz und Bolivien ein gemeinsames Flottenmanöver planen?
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