Sonntag, 31. August 2014

Prolog

Also ich bin jetzt schon fast einen Monat hier.
Wie die Zeit vergeht. Wobei man hier eher das Gefühl hat, dass die Zeit manchmal stehen bleibt.
Man ist so frei in allem was man macht, man hat (fast) keine Verpflichtungen und kann einfach mal
leben.
Ja das ist es.
Einfach in den Tag hinein leben, ohne vorher großartig irgendetwas planen oder erledigen zu müssen.
Klar ich gehe hier auch arbeiten und irgendjemand muss ja meine Wäsche waschen und das Essen machen.
Aber abgesehen davon.
Ganz abgesehen davon, vergisst man Raum und Zeit.
Ich guck schon gar nicht mehr auf die Uhr.
Diese Freiheit habe ich mir in Deutschland viel zu selten genommen.
Wenn man sich eine Auszeit nimmt, muss man seine Uhr / Handy etc. einfach mal ausschalten.
Wie will man sonst richtig abschalten?
Genug jetzt mit dem poetischen Kram- ich will etwas von Puerto Quijarro erzählen.

Puerto Quijarro

Es leben ungefähr 11 Tausend Menschen hier- schon recht groß im Vergleich zu den anderen Einsatzstellen.
Wir sind mehr oder weniger auf Meeresspiegelhöhe und direkt an der Grenze zu Brasilien.
Mitten in den Tropen- hier ist alles total grün und sehr sonnig.
Ausserdem ist es die heißeste Einsatzstelle in Bolivien.
Es sind immer so um die 35 Grad (aber es wird jetzt eher noch heißer) und sehr staubig, da es hier nicht
so richtige Straßen gibt, wie wir es aus Deutschland kennen.
Also es gibt eine geteerte Hauptstraße oder vielleicht zwei aber das wars dann auch.
Die Plaza, der Treffpunkt schlecht hin, konntet ihr ja schon auf den anderen Fotos sehen.
Ein weiterer schöner Ort ist der Platz direkt am Pantanal. Hier waren wir ja schon am ersten Tag „angeln“.

Ich habe letztens einen Kolibri an unserem Fenster vorbeifliegen sehen. Total faszinierend diese kleinen Dinger.
Und ich meine Hallo?
EINEN KOLIBRI.
Na gut ich schweife schon wieder etwas ab. Also zurück zum Ursprünglichen.

Die Fortbewegungsmittel sind die schon genannten Motortaxen und ganz normale Taxen.
Busse oder so gibt es nicht. Aber Puerto Quijarro hat einen Bahnhof.
Dort fährt der „Tren de la Muerte“ ( Todeszug ) ab.
Wir sind noch nicht damit gefahren aber man hat uns gesagt dass es sich echt lohnt, da es landschaftlich sehr schön sei.
An der Frontera (Grenze) gibt es gefühlte 1 Millionen Läden mit allem was man braucht. Ja, wirklich allem.
Ganz besonders viele Klamotten und Schuh Läden. (Fotos kommen später)
Einen großen Supermarkt gibt es hier leider nicht so richtig, für Cornflakes oder Ähnliches müssen wir
immer nach Puerto Suarez (Nachbarstadt) fahren um dort in den Supermarkt zu gehen.

Am Abend kann man, wenn man Lust hat in Karaokebars gehen, aber nicht um selber zu singen,
sondern um sich an einer Jukebox Musik auszusuchen.
Oder man geht in die Disko „Pacha“.

Wenn es mal nicht zu heiß ist, gehen wir Basketball spielen, joggen oder ins Internetcafé.
Das Internet ist aber oftmals sehr lahm.

Essen gehen kann man hier auch sehr gut und günstig. Ein Abendessen (meinst mit mindestens zwei Kohlenhydraten ) kostet so um die 1,20 Euro.
Und wenn man mal Lust auf eine Kleinigkeit hat, dann kann man fast an jeder Straßenecke Empanadas
(gefüllte Teigtaschen meist mit Käse oder Fleisch) kaufen.
Aber zum Bolivianischen Essen mache ich nochmal einen Extra Eintrag.

P.S.:

Ab dem fünften September sind wir für ungefähr drei Wochen in Sucre. Während dieser Zeit machen
wir einen Sprachkurs und beantragen unser Visum.
Da habe ich dann auch mal öfters Internet...
Hier jetzt zwei Fotos, vom ersten Tag beim angeln und meine WG:



Hasta pronto!

4 Kommentare:

  1. hallo marie,

    es ist einfach toll, zumindest ein wenig an deinem leben teilhaben zu können! nach den tönen, die du anschlägst zu urteilen, scheinst du ja ziemlich tiefenentspannt zu sein, das gönnen wir dir natürlich! noch ein nachtrag: man kann sein handy auch verlieren, das soll auch sehr entspannend sein, z.b. im wattenmeer ;)
    von der vielen sonne und den 35′C kannst du gerne etwas vorbei schicken, hier in wuppertal ist es wie immer kalt und nass, vom august hat man noch nix gehört hier. aber immerhin gibt es gerade erntefrische oma-tomaten, welche das leben doch etwas angenehmer machen. und für die noch kühleren abendstunden dann federweißen direkt von matthias. aber nun ja, man kann natürlich nicht alles haben und tauschen wollen würdest du ja doch nicht, oder?

    genieß deine zeit, wir freuen uns mit dir & über dich
    susanne & lukas

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  2. Hallo Marie, schön, dass es dir so gut gefällt. Gibt es eigentlich auch unangenehmere Tiere als Kolibris, z.B. Mücken oder so? Ich hatte erwartet, dass es im Dschungel viele blutsaugende Tiere gibt. Viel Spaß in Sucre. Joachim

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  3. Ja also Mosquitos gibt es hier natuerlich auch aber (noch) ist es nicht allzu schlimm. Meistens sind sie nur am Abend fuer eine Stunde aktiv.. Und die ganzen anderen Krabberltiere blendet man irgendwann aus wobei es hier jetzt auch nicht soo viele davon gibt, dafuer muss man dann wahrscheinlich noch tiefer in den Dschungel. ;) MaRIE

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  4. Hallo Marie,
    ich freue mich, dass es dir dort so gut geht, nach dem Abi-Stress hast du es dir ja auch verdient.
    Du schreibst so anschaulich, dass ich mir alles gut vorstellen kann. Auch deine Fotos gefallen mir sehr. Mach bitte weiter so.

    Viele liebe Grüße von Hannelore K.

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